Mutter

Da liegt sie am Boden und krümmt sich vor Schmerz
Ein jeder schaut weg, ihr blutet das Herz
Sie hat viel geschafft, ihr Leben war schwer
Jetzt fehlt ihr die Kraft, niemanden kümmert es mehr
Ausgedient und unbrauchbar, stellt sie keinen Nutzen dar
Die Kinder sind fort, nichts wie es mal war
Früher so schön, hat die Männer betört
Jetzt ist der Körper von Krankheit zerstört
Der Kummer steht ihr ins Gesicht geschrieben
Einst strahlende Augen, wo sind sie geblieben
Hat stets für andere gelebt und sich gesorgt
Jetzt gibt’s keinen, der ihr auch nur was borgt.
Es geht ihr nicht gut, ihr Budget es ist klein
Armut im Alter, dass dürfte nicht sein
Das Gesicht grau und von tiefen Falten entstellt, so hat sie sich das Altern nie vorgestellt
Es ist doch nicht schwer, die Hand entgegen zu heben
Ihr das letzte bisschen Würde wieder zu geben
Jetzt bist du in der Schuld für deine Mutter zu sorgen
Denn du bist die alte Mutter von morgen


© Marion Floetenmeyer